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- Das Liniensystem besteht aus drei verschiedenen Teilen:
Zuerst orientiert man sich an der Geraden ausgehend Fußpunkt des Polos über den Gnomon (Schattenwerfer) bis zum Ende der Markierung. Dies ist die genaue Süd-Nordrichtung und wird Meridian, auch Mittagslinie, genannt.
- Die Stundenlinien
- Radial ausgehend vom Polos (Standort des Theodoliten) zeigen Linien die jeweilige Tageszeit an. Dabei handelt sich um die sogenannte wahre Ortszeit und ist nicht mit unserer Zonenzeit MEZ zu verwechseln. Am 11. September ist der Höchststand der Sonne um 13.21 Uhr MESZ. Dann steht die Sonne genau im Süden und der Schatten fällt auf den Meridian. Für jede weitere halbe Stunde sind die entsprechenden Stundenlinien markiert.
- Die Monats- oder Tierkreislinien
- Die hyperbelförmigen Linien zeigen den Verlauf des Schattens an einem bestimmten Tag an. Für einige ausgezeichnete Tage sind sie markiert: Sommer- und Wintersonnwende, für die Tag- und Nachtgleiche und jeweils zwei Monatslinien dazwischen. Die Linie der Tag- und Nachtgleiche am 21. September verläuft geradlinig vom Westen nach Osten. Mit Hilfe der Monatslinien kann man das aktuelle Datum abschätzen und bestimmen in welchem Tierkreiszeichen die Sonne sich gerade befindet.
- Heute, am 11. September verläuft der Schatten wenig südlich der so genannten Tag- und Nachtgleiche im Tierkreiszeichen der Jungfrau ().
- Die Analemma
- Mit der „Achterschleife“ wird die sogenannte Zeitgleichung dargestellt. Dabei berücksichtigt man, dass sich die Erde im Laufe eines Jahres ungleichförmig bewegt, hervorgerufen durch die elliptische Bahn und die Schiefe der Ekliptik. Die abgelesene Zeit muss aus diesem Grund um einen bestimmten Wert, der auf der Analemma abgelesen werden kann, korrigiert werden.
- Für den 11.September beträgt dieser Wert 3 Minuten.
- Sonnenuhren sind Zeugnisse ältester Kulturgeschichte und mit
der Wanderung des Schattens eine lehrhafte Dokumentation kosmischen Geschehens
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