Förderkreis Sonnenuhr Aschaffenburg e.V.
Vorsitzender: Siegfried Müller Im Hag 15 63834 Sulzbach 060286159
Stellvertreter: Berthold Holzschuh Mühlstr. 43 63743 Aschaffenburg 0602142944
Aschaffenburg, 6.12.2005
Herrn
Oberbürgermeister Klaus Herzog
Rathaus
Dalbergstrasse
63743 Aschaffenburg
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Herzog,
der Verein zur Förderung der Sonnenuhr begrüßt die Idee, das „Mittagsevent“ über Einschnitte in die Kugel des Gnomons zu ermöglichen. Auf diese Weise ist die Möglichkeit gegeben, die Sonnenuhr einem Publikum mit einer gewissen „Spannung“ zu vermitteln. Damit ist der Punkt 9 der Notiz zum Gespräch zwischen dem Verein und dem Stadtplanungsamt vom 28. Juli 2004 umgesetzt. Wir bitten freilich um Auskunft zur Frage, wie groß der Lichtfleck sein wird.
Im Übrigen ist nach unserer Auffassung eine Reihe von Fragen ungeklärt oder ihre Klärung uns nicht bekannt.
1. Monats- und Tierkreiszeichen: Das Publikum ist besonders an den Daten der Tierkreiszeichen interessiert. Wir schlagen vor, dass an den Monatslinien, jeweils an der 11- bzw. 13-Uhr-Linie jeweils zwei Tierkreiszeichen eingelassen werden.
2. Beschriftung der Analemma: Die Analemma sollte nicht nur zur 12-Uhr-Anzeige genutzt werden, sondern auch zur Anzeige des Datums über das Anbringen von Kerben hinaus. Dazu erscheint es sinnvoll, eine Beschriftung mit Daten vorzunehmen – in geeigneten Schritten oberhalb und unterhalb der Äquatoriallinie.
3. Belag des Platzes und Markierungen: Die Wirkung der Linien der Sonnenuhr und damit die gesamte Akzeptanz durch das Publikum hängt vom Kontrast zum Belag des Platzes ab. Die vor dem Rathaus angelegte Bemusterungsfläche zeigt, dass Beläge mit starkem Eigenmuster die Wirkung der Einlagen stark vermindern. Die Beläge, die starke Löcher aufweisen, werden sich im Laufe der Zeit mit Anflugmaterial auffüllen und zur Ansiedlung von Pflanzen führen. Solche Beläge sollten auf keinen Fall zur Verwendung kommen. Es zeigt sich darüber hinaus am Muster, dass bei hellem Belag Messingeinlagen schlecht zur Geltung kommen. Eine schlecht ablesbare Struktur birgt die Gefahr einer Enttäuschung und negativen Reaktion des auswärtigen Publikums.
4. Liniensystem: Nach der zitierten Gesprächsnotiz (Punkt 4) soll die italische Zeit entfallen. Die Botschaft an das Publikum sollte sich auf die sonstigen Informationen konzentrieren.
5. Das Liniensystem: Nach dem Stand der Planung soll das System so konzipiert sein, dass eine lückenlose 24-Stunden-Anzeige möglich ist. Allerdings ist eine solche Anzeige in der Praxis nur unvollständig möglich. Die 18-Uhr-Linie etwa dürfte unter den Tischen der anliegenden Gastronomie verschwinden.
6. Loggia: Schließlich bitten wir über eine Abwicklung des Inneren des Dokumentationsraums der Stadtloggia mit Maßangaben. Dies ermöglicht Vorüberlegungen über die Themen, die bei dem verfügbaren Platz ausgewählt werden können.
7. Der endgültige Entwurf mit dem neuen Gnomon sollte wie bei jedem Kunstwerk nochmals der interessierten Öffentlichkeit und dem Stadtrat vorgestellt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Müller Berthold Holzschuh
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